
Dieses Foto kennt jeder von euch - der Unfall des
ICE von
Eschede. In meinem Bericht von heute steht es aber für das Chaos, das der
Bahn-Konzern allenthalben entfacht. Nicht nur im Allgemeinen - nein, jetzt auch mit der Aussetzung von hilflosen Kindern. In den vergangenen Wochen wurden aus Regionalzügen in Mecklenburg-Vorpommern zwei Kinder im Alter von 12 bzw. 13 Jahren ohne Geld, ohne Handy und ohne Hilfe aus den Zügen verwiesen. Nur weil sie kein gültiges Ticket hatten.
Die
Rigidität des Vorgehens dieser Bahnbediensteten ist
beispiel- und
verantwortungslos. Noch merkwürdiger ist, dass nach dem ersten Vorfall eine grundsätzliche Anweisung herausgegeben wurde, keine Kinder und hilflose Personen mehr aus Zügen zu verweisen. Zwar wurde jetzt der zweite
Zugbegleiter sofort vom Dienst suspendiert; die Kinder jedoch haben traumatische Erlebnisse gehabt - und die Bahn entschuldigt sich nicht einmal.
Wie auch immer, die Bahn hat neben einer praktisch endlosen Zahl von Minus-Punkten ein so schlechtes
Image (national wie international), dass dieses Staatsunternehmen guten Gewissens nicht mehr empfohlen werden kann. Weder zur Reise, noch als (künftig börsennotierte) Anlage. Im Grunde muss man der Entwicklung auf den
Finanzmärkten in einem Punkt Dank sagen, denn dadurch wurde der
Börsengang der Bahn auf längere Zeit verschoben.
Da der Katalog der Negativpunkte lang ist (zu lang für diesen Bericht) will ich eine Aufzählung vermeiden. Beispiele sind endlose
Verspätungen, nach wie vor defekte ICE-Züge, wachsende Probleme im
Güterverkehr und anderes. Die Lage der Bahn ist eher schlecht, denn es wird zu stark auf Äußerlichkeit statt auf Funktionalität geachtet. Und so lange der Vorstand um
Mehdorn auf den
Shareholder Value statt auf gute Mitarbeiter achtet und sich dafür komfortable
Boni für den Börsengang (der ja jetzt entfallen ist) genehmigt, so lange wird die Bahn um diesen "
Bahnchef" mit
Tiefensee als seinem Minister keine vernünftigen Schritte in Richtung Zukunft machen. Und die Leidtragenden sind wieder mal die Fahrgäste.
Liebe Freunde, damit komme ich für heute zum Ende. Manchmal muss man einfach
Ablästern, wie es im
Neudeutschen so schön und treffend heisst, auch wenn das Ministern, Bahnchefs und "ähnlichen Geistern" nicht so unbedingt gefallen wird. Aber wie jedem Unmut auch immer ein wenig berechtigte Kritik innewohnt, so wird artikulierte Kritik zum ersten Schritt in Richtung Änderung. Vielleicht für die momentanen Machthaber in der Politik doch des Bedenkens wert.
Also, liebe Abgeordnete, geht doch einfach diesen ersten Schritt mit und macht euch die Sorgen der Menschen zueigen. Bedenkt einfach, dass diese Menschen eure Auftraggeber sind und zur Kontrolle eurer Arbeit berechtigt sind. Sonst wird der nächste Wahltag zum Zahltag. Allerdings für euch in den deutschen Parlamenten. Mit diesen Worten wünsche ich euch allen da draussen, Bürgern wie Abgeordneten, einen schönen Abend und einen friedlichen Sonntag. Freundliche Grüße mit einem netten Buen Camino von Lothar, dem armen Pilger
Tag 56 mit 0 Km
Gesamt 826 Km Jakobsweg-Wanderung
Gesamt 3.961 Km mit Verkehrsmitteln zu Vorträgen über Organspende
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