
So, liebe Freunde im Land, ich bin wieder online (nach einigen Arbeiten). Die Möbel stehen, die neuen Tapeten sind an der Wand - nun kann das
Fest kommen. Interessant ist nur, dass gerade in dieser mildtätigen Zeit viele Leute, Firmen und Behörden ihre
Großherzigkeit entdecken. Die Worte
Benedikts XVI sind sicher angemessen und richtig. Was aber (immer wieder aufs neue) verwundert ist die Limitierung dieser Großzügigkeit auf den absolut schmerzfreien Bereich.
Davon profitieren wie immer die
Ärmsten der Armen am wenigsten. Sie sitzen nicht in unserem Land. Und immer sind es die Wohlhabenden, die Politiker und die Verbände, die mit "kleinem Geld" die großen Probleme dieser Welt lösen wollen. Schöne Absichten, die leider nicht mehr sind als ein
potemkinsches Dorf. Dies zu bessern schickt sich jetzt auch die
EU an, die diverse nationale Aktivitäten nicht mehr als ausreichend ansieht. Immerhin beträgt die tägliche Versterbenszahl (auf den europäischen Wartelisten) derzeit zwischen 10 und 14 Menschen (je nach Sichtweise). Da hilft es auch nicht viel, wenn sich ein
MdEP werbewirksam mit
Prof. Roland Hetzer vom
DHZB aus
Berlin und mit
Dr. Frank Montgomery (bis vor kurzem beim
Marburger Bund) ablichten lässt. Dies hat auch die
Deutsche Welle in einer
Reportage dokumentiert.
Völlig zu Recht wird von den Medien kritisiert, dass viele
Krankenhäuser in Deutschland entweder keine
Transplantationsbeauftragten haben oder sich mit Bezugnahme auf die
Deutsche Krankenhausgesellschaft schlicht weigern, einen solchen zu installieren. Um es nochmals klar und deutlich zu sagen: es besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Installation dieser Beauftragten, ob die Krankenhäuser jetzt Lust dazu haben oder Geld ist vollkommen
sekundär. Im Rahmen meiner
Organspende-Tournee, die ab 15. Januar 2009 in Osnabrück fortgesetzt wird, werde ich dieses Thema immer wieder neu ansprechen. Immerhin handelt es sich hier um einen
Rechtsbruch. Der unterlegte Link zeigt einfach, schnell und deutlich, dass der Rechtsbruch heute von allen möglichen Firmen und Behörden standardisiertes Element in der täglichen Arbeit geworden ist. Sogar die
Bundespolitik findet sich (mittlerweile regelmäßig) vor dem höchsten deutschen Gericht wieder - dem
Bundesverfassungsgericht. Und wird ebenso regelmäßig
abgewatscht.
Da verwundert es auch nicht, wenn
Prof. Brölsch von der Uni-Klinik Essen in einen unseligen Verdacht gerät, der allerdings symptomatisch für eine weit verbreitete Verhaltensform in Deutschland geworden ist. Dies wird gemeinhin als
Betrug oder
Bestechung oder
Vorteilsnahme bezeichnet. Jedenfalls im deutschen Strafgesetzbuch. Und soweit ich weiß, ist dies nach wie vor gültig. Deshalb: nicht schön, wenn es - wie das heutige Bild - um Menschen, ihre Gesundheit oder Organe geht, die zum Leben benötigt werden. "Roger" sei daher Dank für diese "plastische" Karrikatur.
Damit komme ich heute zum Schluß - obwohl das ein Themenbereich ist, der ständiges Berichten und Reklamieren verdient hat. Hoffen wir also gemeinsam auf ein besseres Jahr. Für mich fängt jetzt der "Endspurt" vor dem Weihnachtsfest an. Aber dieses Jahr ist es nicht mehr ganz so tragisch wie im letzten Jahr. Euch allen also einen schönen und friedlichen Tag sowie ein nettes Buen Camino auf euren Weihnachtswegen wünscht Lothar
Tag 91 mit 0 Km Wanderung
Gesamt 826 Km Jakobsweg-Wanderung
Gesamt 8.302 Km mit Verkehrsmitteln in der Tournee zur Organspende
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