Auf die Fortsetzung der Arbeit mit den RTL-Teams freue ich mich schon heute, denn es wird - so wurde gesagt - auch von den Etappen in NRW einen Beitrag geben. Dann allerdings mit einem weiteren Team. Und NRW ist ja nach meinem "Grenzübergang" am Sonntag das nächste Bundesland bei meiner Wanderung.
Doch eines möchte ich an dieser Stelle auch mal sagen: Die Menschen entlang meines Weges sind alles in allem sehr freundlich und vor allem interessiert am Thema Organspende. Beinahe täglich führe ich mit Passanten Gespräche darüber, die häufig die starke Unkenntnis der Menschen erkennen lässt. Oft gehörte Argumente sind ist die deutliche Sorge der Menschen, sie würdem im Fall einer lebensbedrohlichen Erkrankung vielleicht nicht mehr so gepflegt oder geheilt, wie dies im Normalfall geschieht.
Dass genau das Gegenteil der Fall ist kann manchmal nur mit Schwierigkeiten erläutert werden. Doch die Mehrzahl der Menschen ist nach Erläuterungen der tatsächlichen Abläufe schon beruhigt und - so mein Eindruck - auch zuversichtlich. Die Organspende ist und bleibt also mein großes Thema meines Jakobsweges. Alle daran interessierten Personen lade ich nochmals ein, mich ein Stück meines Weges zu begleiten und konkret ihre persönlichen Fragen zu stellen. Ich denke, es ist in jedem Fall besser, dies von einem Betroffenen zu erfahren als von einem im Thema theoretisch gebildeten, aber in der praxis unerfahrenen Menschen.
Dieses Thema habe ich heute zum Ende meiner Wanderung mit einem schon älteren Ehepaar behandelt. Beide fühlten sich bereits deutlich zu alt, um mit einen Organspendeausweis bei sich zu tragen. Nach den Erläuterungen des "Old for Old" - Programms, das von EuroTransplant aufgelegt wurde, sah die Betrachtung der Welt für Organspende bei diesem älteren Ehepaar schon deutlich anders aus.
Ähnlich verhält es sich in meinen Gesprächen mit beliebigen Personen unabhängig vom Alter und Intellekt. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass mein Jakobsweg die Menschen bewegt und neugierig macht. Neugierig auf meine Motivation und meine Ziele - doch damit werden diese Menschen ebenfalls empfänglich für meine persönliche Mission: Sensibilisierung für die Wichtigkeit der Organspende und Motivation zur Bewegung. Nach langer körperlicher Inaktivität ist die Bewegung häufig eine Art Initialzünder, denn solche Menschen die erstmalig nach längerer Pause einige Kilometer mit mir mitlaufen, entdecken plötzlich Potenziale an sich und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, die sie selbst niemals vermutet hätten. Daher freue ich mich immer mehr auf diese täglichen Gespräche mit den Passanten meines Jakobsweges. Noch schöner wäre es allerdings für mich, würden mich diese Menschen von sich aus, also aus eigener Aktivität, direkt mit ihren Fragen ansprechen. Das stelle ich mir sehr interessant und spannend vor. Für beide.
Damit wünsche ich euch da draussen einen friedlichen und geruhsamen Abend, der euch ein schönes und angenehmes Wochenende bringen mag. Ich selbst genieße diesen einen Tag Auszeit und wünsche euch damit Buen Camino. Euer Lothar
Tag 8 mit 10 Km (Gesamt 230 Km)
2 Kommentare:
Lieber Lothar,
10 km Wanderstrecke entsprechen meinen Wandervorstellungen. Mich würde mal Dein Vergleich zwischen Kurzstrecke und Langwanderung interessieren.
Weiterhin viel Spaß an der Tour.
mawo
Hallo Mawo, nun Kurzstrecke ist eher das Pensum von heute, allerdings ohne die TV-Aufnahmen. Denn die entsprechen durch die ständige Mehrarbeit (Wiederholung der Szenen usw.) schon einem zwei bis dreifachen Laufvolumen. Dennoch: heute der Tag ist eher einfach und leicht gewesen, zumal ich heute eine Ruhepause habe. Morgen geht es weiter in Richtung Münster. Buen Camino und einen schönen Abend an Dich von Lothar
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