
Die
Rückfahrt von
Dorum nach
Barsinghausen war schon wunderschön: herrliche Landschaften des Nordens, strahlender Sonnenschein und ein leicht bewölktes Wetter in den Wohnorten der Schüler, die überwiegend im Gebiet nordwestlich von
Herford beheimatet sind. Vielleicht ist ja ein wenig Wahrheit daran, wenn man sagt "die Luft an der
Nordsee macht müde" - die Schüler dieser Klassenfahrt sind (überwiegend zumindest) auf der Rückfahrt in den Autos leicht eingeschlafen.
A propos Wohnorte der Schüler: falls einer meiner Leser denkt, Schüler hätten ein schönes oder angenehmes Leben - das sollte zumindest zum Teil relativiert werden. Dazu muss man sich einfach mal vor Augen halten, wie weit die Schüler teilweise von der Schule entfernt wohnen, welche
Verkehrsmittel sie nutzen müssen und welche Fahrzeiten damit verbunden sind. Da entstehen Tagesabläufe, die morgens früh um 05:30 Uhr beginnen und am Abend erst enden.
Gerade in ländlichen Regionen sind die Menschen (beispielsweise Schüler, aber natürlich auch ältere Mitbürger, Mütter mit Kinderwagen usw.) objektiv benachteiligt - so sehr benachteiligt, dass das in einem Teil der deutschen ländlichen Gebiete praktisch schon an eine Ausgrenzung vom normalen Leben grenzt. Schuld daran sind keineswegs die Bürger, die mit ihren Familien in diesen Gebieten leben. Nein, in erster Linie sind das die Politiker aus Land und Kommune, deren Horizont (und das Wissen) nicht ausreicht, um die ganz alltäglichen Probleme dieser Menschen zu verstehen. Dafür reicht ihr
Potential (leider) immer dafür aus, eine
Prognose für die nächste Wahl zu machen, eine Fehlkalkulation vorzunehmen und ähnliches. Leidtragende sind ja nicht diese Herren selbst, sondern immer der Bürger als Betroffener.
Schade und ärgerlich ist dabei, dass Jahr für Jahr solche Fehler zwar immer wieder dargestellt werden in
Schwarzbüchern der
Steuergewerkschaft, der
Rechnungshöfe und Organisationen wie
Transparency (um nur ein paar Beispiele zu nennen); leider wird kein einziger der dafür verantwortlichen Herren Politiker dafür zur
Verantwortung gezogen. Kein einziger! Und das
Verantwortungsloseste ist, dass keiner dieser Verantwortungsträger die Verantwortung für sein Tun tragen will. Das zuzumuten sei doch - so eimal ein Politiker - verantwortungslos!
Mit diesen nicht ganz falschen Gedanken, die durchaus ein wenig Zynismus beinhalten, möchte ich den Schülern in diesem Land Mut zur selbstbestimmten Zukunft machen. Eine Zukunft, in der sie selbst zu
legislativ Handelnden werden und die heutigen "Verantwortungsträger" nur noch ähnlich hilflos zuschauen können, wie dies die Jugend heute muss. Vielleicht ist diese neue Generation zu mehr Rücksicht und behutsamer Planung fähig.
Tag 43 mit 0 Km
(Gesamt 789 Km Wanderung und 3.141 Km mit Verkehrsmitteln)
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