Dieses Bild habe ich vom Fenster meines Hotels gemacht. Vor rund zwei Monaten. Und was hat sich seither bei uns in Deutschland alles getan: bei uns und in der ganzen Welt. Die Finanzkrise, die am Rand des kollabierens stehende Autoindustrie, die schwächelnde Wirtschaft, ein "Ruinator" als US-Präsident und viele Pendants in den deutschen Landesregierungen. Auch die Gastfreundschaft (vielleicht auch die Höflichkeit) sind rückläufig - nicht nur die Wirtschaft oder die Finanzen. Immer mehr Menschen geraten heute in Schieflage, können ihr Leben immer weniger meistern und geraten wie ein Schiff ins Schlingern.
Momentan scheint mir unser Land und viele seiner Menschen zunehmend in einer Art "Worthülse" zu leben. Viele, auch Politiker, artikulieren sich mit aufgeblasenen Worten ohne nennenswerte Substanz. Diese Substanz ist der Zünder zur Fortentwicklung, den die Gesellschaft und damit die Menschen brauchen. Dringend sogar, denn eine Hülse wirft man schnell fort. Ganz einfach und konsequent. Dann kann den Menschen wieder geholfen werden mit Aktionen, die sie verstehen, die sie tragen und unterstützen. So einfach ist der Grundsatz des Solidarprinzips zu fassen - und daraus ist dieser Grundsatz ja auch entstanden. Wenn wir das eines Tages wieder erreicht haben, dann werden auch Menschen wie die oben abgebildete Ausländerin mit ihren wenigen Habseligkeiten nicht mehr die Heimreise in eine unsichere Zukunft antreten müssen.
Liebe Freunde draussen im Land, ich wünsche euch heute noch einen Tag, an dem ihr auch ein wenig an unsere Menschen denkt, die in solchen "Schieflagen" ihr Leben fristen müssen - oftmals ohne Schuld. Ein freundliches Buen Camino wünscht Lothar
Tag 45 mit 0 Km
Gesamt 789 Km Jakobsweg-Wanderung
Gesamt 3.141 Km mit Verkehrsmitteln
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