Damit aber zu den Themen dieses Sonnabends, die nicht ganz so erfreulich sind. Jede dritte Klinik in Deutschland steht so massiv in den roten Zahlen, dass ihre Existenz gefährdet ist. Auch im Ausland sieht es nicht besser aus, denn die Australier wollen einen deutschen Arzt samt Familie ausweisen. Grund: sein Kind leidet am Downsyndrom und droht unverhältnismäßig teuer zu werden. Dass gerade die Allgemeinkrankenhäuser bei uns so teuer geworden sind, liegt ein Stück auch in der "Maßlosigkeit" der Klinikleitungen. Oftmals entstand der (tragische) Glaube an Wachstum als Überlebensgarant.
Die schlimmste Meldung des Tages betrifft den Analphabetismus in Deutschland. Das emotionale Empfinden des Betroffenen, wenn er nicht schreiben und lesen kann, ist ebenso schlimm wie die Unmöglichkeit der Eingliederung (nicht nur deren Anpassung) ins alltägliche Leben. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage sind rund 5 % aller Bundesbürger Analphabeten. Das ebenfalls vorher verlinkte Video ist natürlich eine Verballhornung, trifft aber die Problematik des Analphabetismus in Deutschland im Kern!
Damit haben wir alle, wir als Bevölkerung, ein unglaublich großes Problem, dessen Beseitigung (oder Entschärfung) einen kaum schätzbaren Block an direkten (personengebundenen) und indirekten (Folgekosten durch Analphabetismus) entstehen lassen. Kosten, über die niemand in unserem Land spricht; und ein Problem, das von den meisten Menschen schlicht ignoriert wird. Ein Thema voller Emotionalität, weil es um die Menschen und ihr Leben geht. Aber auch ein Themenkomplex, der die gesamte Gesellschaft und auch die Politik betrifft.
"Augen zu und durch" ist dabei niemals eine funktionierende Lösung. Weder in der Politik oder den Parteien. Auch nicht mit der immer öfter auftretenden Unfähgikeit der Politiker. Erst recht nicht beim Thema Analphabetismus. Und auch nicht bei der immer stärker werdenden Schulproblematik.
Es kann, mit Verlaub, einfach nicht angehen, das sich die Politiker und ihre Repräsentanten zunehmend ignorant verhalten und die Interessenlage ihrer Auftraggeber, also der Wähler (um es einfach zu formulieren) nicht mehr wahrnehmen und auch nicht berücksichtigen. Ich kenne Bürgermeister, Landräte und Landtagsabgeordnete, die bereits so weit abgehoben haben, dass sie ihre Klientel, also den Wahlbürger, nicht einmal mehr mit dem Fernglas wahrnehmen. Entsprechend sind - im Umkehrschluss betrachtet - die Dialoge der Politiker in der Hauptstadt (auch den Landeshauptstädten), die jeder, der daran interessiert ist, gerne persönlich in "Ohrenschein" nehmen kann.
Jeder von euch draussen im Land kennt die Lage der Bürger. Exakt die gleiche Ausgangsbasis (im übertragenen Sinne) ist bei der Frage der Organspende gegeben. Vor ein paar Tagen habe ich euch noch in diesem Blog gesagt, dass einer repräsentativen Umfrage der TK folgend 86 % der Bundesbürger aus den unterschiedlichsten Gründen, keinen Organspendeausweis bei sich tragen.
Aus diesen Gründen, die die Pressemitteilung der TK sehr treffend beschreibt, sterben jeden Tag drei bis vier Menschen. Auf den Wartelisten, die die Bundesregierung als "Rettungsplattform" für Menschenleben geschaffen hat. Das Sterben dieser Menschen ist ebenso unnötig wie die hohe Zahl der Analphabeten, die wir in Deutschland (mit zunehmender Tendenz) haben. Bereinigt um allen Ballast bleibt als Fazit für dieses Dilemma nur eine Feststellung: die Unfähigkeit der Politiker, ihr Opportunismus und und ihr Handeln nach einer Parteidoktrin, die weder ein Mensch versteht noch nachvollziehen kann.
Mit diesen Anmerkungen, liebe Freunde, möchte ich euch in einen schönen und möglichst angenehmen Samstagabend verabschieden. Ich glaube, dass diese Worte mehr als angebracht und notwendig sind. Schön wäre es, wenn ihr euch eine eigene Meinung bildet oder mir einfach eure Meinung mitteilt. Buen Camino und einen schönen Abend wünscht euch Lothar
Tag 50 mit 6 Km
Gesamt 805 Km Jakobsweg-Wanderung
Gesamt 3.321 Km mit Verkehrsmitteln zu Vorträgen über Organspende
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen