
Eine weniger schöne Geste war der Film, der gestern abend im englischen Fernsehen gezeigt wurde. Wie zu erwarten, legen sich heute die Zeitungen mächtig ins Zeug und berichten über diesen Film: Quotenhascherei ist eine der Klassifizierungen dieses Films, der Spiegel spricht von einem umstrittenen Sterbehilfe-Film, die Welt titelt mit dem Tod zur besten Sendezeit. Auch die FAZ ist nicht von gestern und beschreibt diesen umstrittenen Sterbehilfefilm mit Tod vor laufender Kamera. Und der Kölner Stadt-Anzeiger macht mit der Headline auf: "Freitod-Film zwingt zur Konfrontation".
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger stellvertretend für viele Zeitungen in Deutschland resümiert, ist der Film nicht nur mit geteiltem Echo aufgenommen worden. Vielmehr wird überwiegend die Gefahr gesehen, dass durch diesen Film eine tendenziell unsachliche Diskussion über die Sterbehilfe in Deutschland in Gang gesetzt wird. Durch diesen Film - als Dokumentation am Mittwochabend von dem britischen Privatsender Sky Real Lives zur besten Sendezeit um 21 Uhr ausgestrahlt - wurden freilich schon heftige Kontroversen ausgelöst. Vertreter der Hospiz-Bewegung, der Kirchen und Medienwächter attackieren den Film als makabren Voyeurismus und warnen vor den Folgen für eine Gesellschaft, die Krankheit und Tod am liebsten verdrängt.
Wir wollen sehen, wohin dieser Film führt und welche Diskussionen daraus entstehen. Heute abend kommt ja wieder Roger Kusch mit seinem Sterbehilfe-Verein in der ARD. Aber warten wir die vielen Diskussionen, die ja jetzt erst entstehen, einfach ab. Schlüsse zu ziehen wäre ein wenig zu früh. Und spekulativ. Damit, liebe Freunde, wünsche ich euch noch einen schönen Abend und ein nettes Buen Camino. Euer Lothar
Tag 87 mit 0 Km Wanderung
Gesamt 826 Km Jakobsweg-Wanderung
Gesamt 8.302 Km mit Verkehrsmitteln in der Tournee zur Organspende
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