Blankenheim in der
Eifel, ein sehr schöner kleiner Ort, der mancherlei zu bieten hat. Die Ahrquelle zum Beispiel. Oder eine der kleinsten
Kommunitäten Deutschlands, die nur noch aus zwei Schwestern besteht. Dort habe ich meinen Pilgerstempel des heutigen Tages erhalten. Besonders sehenswert auch
Burg Blankenheim, die heute eine
Jugendherberge ist.
Dieses kleine Städtchen war der Start nach meinem Ruhetag in
Rech. Die Strecke führte mich per Bahn nach Blankenheim. Dort startete ich zur Fortsetzung des Weges, der mich nach 34 Km in das Städtchen
Dahlem und nach
Gerolstein brachte. Mit Gerolstein als meiner heutigen
Quartierstadt verbindet mich eine rund 40-jährige Tradition, denn damals wurde ich mit 19 Lebensjahren in diesen Ort zur
Bundeswehr einberufen. Nun, an die Zeit in Gerolstein habe ich keine so tollen Erinnerungen, wie das manche ja schildern können. Im wesentlichen ist die Zeit zu beschreiben mit einem
Nato-Alarm, wie das im fachlichen Deutsch der Militaristen heisst. Da ich in dieser besagten Nacht Dienst im Telex-Zentrum hatte, musste ich einen solchen Alarm natürlich weitermelden. Da ich aber "irgendwie eingeschlafen" war, ging das natürlich nicht - und die ganzen 600 Soldaten dieses
Bataillons durften weiterschlafen statt ins Gelände zu marschieren. Ergebnis: ich hatte sehr viele Freunde (solche Alarme kann kein Soldat leiden), dafür wurde ich nach Bonn versetzt. Soviel also zu meiner "Tradition" in Gerolstein. Wie ich hier aber erfahren konnte, wird mit Ende diesen Jahres die Ausbildung junger Soldaten eingestellt.
Trotzdem ist die Eifel eine schöne, manchmal kalte Ecke unseres Landes. Selbst heute früh war ein Teil dieses Gebietes mit
Raureif bedeckt. Auch wenn es (bei unzureichender Kleidung) ein wenig frisch ist, so bietet die Landschaft schon
wunderschöne Bilder, wie ihr aus der verlinkten Seite sehen könnt. Herbst- und Wintertage haben schon herrliche Seiten, nicht nur die Sonnentag.
Damit aber zurück nach
Gerolstein und meiner
Unterkunft. Die Realitäten sind heute abend gnadenlos: ein
Karnevalsclub aus dem
Rheinland hat die gesamte Herberge gebucht. Mit Glück habe ich noch ein Zimmer erhalten. Und jetzt schleppen sie alles mögliche an
Musikinstrumenten in den Speisesaal. Mal sehen, was das werden wird. Vielleicht eine der "Generalproben" für den kommenden
Rosenmontagszug (obwohl der eigentlich noch weit weg ist). Wer weiss es. Morgen werde ich darüber eine kleine "Nachlese" halten.
Stichwort Nachlese: gestern am späten Abend hat es eine der besten
Nachrichtensendungen gegeben, die ich jemals gesehen habe. Das
Heute Journal des
ZDF. Voller
Esprit, Geist, Witz und ein gerüttelt Maß
beißende Ironie. Das Thema
ist sicher jedem Leser klar: der Staat und seine Finanzen, die Banken und ihre Manager, alle zusammen mit einem "riesigen Rührlöffel" namens Steinbrück, der alles in die richtige Reihenfolge bringen soll. Der "böse Bube" des Tages: der Chef der
Deutschen Bank,
Ackermann. Dieser "smarte und kooperationsbereite" Finanzjongleur ist doch wirklich Willens, einige Millionen seines ohnehin mehr als fürstlichen Salairs zu "opfern" und das Geld "wohlverdienten" Mitarbeitern (wie er sagte) zukommen zu lassen.
"Welch ein Hohn" tönte es aus allen Politikrichtungen und wenig feine Worte sind dabei gefallen. So äußerte sich der Chefsprecher des
HeuteJournals: "Ackermann ist der zynischste kleinkarierte
Prolet der Nation, sonst würde er keinen Cent spenden. Außerdem kostet ihn das bereinigt kaum etwas". Auch die "
Millionaire Fair" in München war dem HeuteJournal einen Beitrag wert, der an Ironie kaum zu überbieten war. So war die Rede von
Zigarren, die mit
Blattgold überzogen sind und damit das
maximale Proletenverhalten (Zitat: ZDF) an den Tag legt. Damit zum Schlusswort: Eberhard Pilz - ebenfalls gestern abend im ZDF mit einem Filmbeitrag - formulierte "Angst frisst Vertrauen auf" und könnte noch lange zu einem
Initialzünder für unsere
Banken- und Finanzmisere werden. Warten wir es ab - mehr können wir ja ohnehin nicht tun.
Damit, liebe Freunde, komme ich mal zum Ende. Trotz allem, es war ein schöner und anstrengender Tag. Hoffentlich seid ihr mit eurem Tag ebenfalls zufrieden. Ich bin es jedenfalls. Damit wünsche ich euch noch einen schönen Abend mit einem freundlichen Buen Camino. Euer Lothar
Tag 36 mit 34 Km (Gesamt 645 Km)
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